fbpx

Pflege ist mehr als ein Beruf! Dass weiß nicht nur professionelles Pflegepersonal sondern auch Angehörige der Pflegeperson. Das Zwischenmenschliche zwischen einer Pflegeperson und dem Pflegepersonal ist ein wichtiges erfolgreiches Puzzleteil. Diesbezüglich spielt die Kommunikation im Speziellen eine besondere Rolle.

Welche Kommunikationsform in der jeweiligen Situation die richtige ist, ist abhängig

  • von der speziellen Situation
  • vom Charakter und dem Krankheitsbild der Pflegeperson

 D.h. das Pflegepersonal muss

  • über das Krankheitsbild (Demenz, Schädelhirn-Trauma, uvm.) und
  • über den Charakter und den typischen Eigenschaften des Patienten

Bescheid wissen, um auch in der entsprechenden Situation richtig und zielführend reagieren zu können. Speziell in kritischen Situationen ist die richtige Kommunikation maßgebend.

 

Spiegeln von Gefühlen / Momentane Wahrnehmung

Das Spiegeln von Gefühlen ist wichtig, um

  • über die Gefühle zu sprechen,
  • bestimmte Gefühlswahrnehmungen richtig einzuordnen und
  • damit umzugehen.

E ist auch ein wirkungsvolles Instrument um zu erörtern, warum die Pflegeperson auf bestimmte Situationen in bestimmter Art und Weise reagiert. D.h. das Pflegepersonal spiegelt die wahrgenommenen Gefühle des Betroffenen wider. Eine Widerspieglung kann z.B. so lauten: „Sie sehen traurig aus“, „Sie wirken wütend“.

 

Nonverbale Kommunikation = Körpersprache

Von großem Nutzen ist bei der Kommunikation auf die nonverbalen Signale (Mimik & Gestik) zu achten. Die Körpersprache kann sehr viel über die Pflegeperson aussagen. Daher lohnt es sich sehr, die Pflegeperson bezüglich nonverbalen Verhaltens zu beobachten. D.h. überprüfen Sie ihre Mimik, ihre Gestik in bestimmten Situationen. Was sagen einzelne Haltungen aus?

Jetzt Kontakt aufnehmen!

 

Schweigen

Klingt komisch – aber in bestimmten Situationen ist das Schweigen Gold wert. Schweigen und Zuhören werden auch häufig als Wertschätzung wahrgenommen bzw. sind ein gutes Mittel zum Vertrauensaufbau. Das Schweigen lohnt sich auch oft in besonderen Situationen, wenn sich z.B. die Pflegeperson schon besonders ärgert. Da ist es häufig besser, man gibt nicht seinen Senf dazu oder belehrt die Pflegeperson eines Besseren.

 

Wiederholen

D.h. bestimmte Aussagen und Schlüsselworte der Pflegeperson zu wiederholen. So gibt man ihr zu verstehen, dass man alles verstanden hat und dass man sie ernst nimmt. Die Genauigkeit des Zuhörens wird auch dahingehend geprüft und mehrdeutige Ausdrücke und Aussagen werden geklärt.

 

Offene Fragen

Wenn ich die Pflegeperson zum Reden motivieren und auch die Antwortmöglichkeiten nicht einschränken möchte, dann stelle ich am besten offene Fragen. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass man die Pflegeperson damit nicht überfordert.

Offene Fragen beginnen meist mit

  • Was …
  • Wie…
  • Warum ..
  • Beschreiben Sie…
  • uvm.

 

Geschlossene Fragen

Mit geschlossenen Fragen lenken Sie die Antwortmöglichkeiten schon in eine bestimmte Richtung. Geschlossene Fragen beginnen meist mit

  • Wer …
  • Wann …
  • Welche …
  • Machen Sie …

Der Extremfall einer geschlossenen Frage ist, wenn das Gegenüber nur mit „JA“ oder „NEIN“ antworten kann.

 

Paraphrasieren

Das Pflegepersonal fasst die wichtigsten Aussagen zusammen. Es ist somit eine erklärende Umschreibung eines Sachverhaltes bzw. eines Textes, welches die Pflegeperson von sich gegeben hat. Auch hier hat die Pflegeperson das Gefühl, dass man ihr genau zuhört. Mehrdeutigkeiten können geklärt werden und bestimmte gesagte Sachen können unterstrichen werden.

 

Mimik und Gestik in Zusammenhang mit Schmerzen

An der Mimik und Gestik kann man auch Schmerzen der Pflegeperson ablesen! Diesbezüglich ist es sehr wichtig, mittels der richtigen Kommunikationsform herauszufinden,

  • um welche Schmerzen es sich dabei handelt
  • wie sich diese anfühlen
  • wo die Pflegeperson sie diese Schmerzen spürt
  • wie oft sie vorkommen
  • uvm

Erst nachdem man Antworten auf diese Fragen erhalten hat, kommt der nächste Schritt = herauszufinden, wie man diese Schmerzen gezielt behandeln kann.

 

Zu der Pflegeperson

Professionelles Pflegepersonal und Angehöre sollten durch genaues Beobachten folgende Einschätzung machen können:

  • Ist die Pflegeperson eine sehr kommunikative Person? D.h. teilt sie sich sehr gerne mit?
  • Oder muss man ihr jedes Wort aus den Fingern ziehen?

 

Verbale Ausfälligkeit der Pflegeperson

Es gibt auch Personen, die verbal sehr ausfällig werden. Diesbezüglich ist immer zu beachten, welches Krankheitsbild diese Pflegeperson aufweist. Ein verbaler Ausfall erscheint dem Pflegepersonal oder auch Angehörigen oft als unlogisch oder irrelevant. Jedoch hat die Pflegeperson eigene Spielregeln. Eine eigene Wahrnehmung. Und diese ist wichtig zu verstehen bzw. in einer bestimmten Art & Weise nachzuvollziehen. Ein gewinnbringender Prozess ist, wenn man aus dieser verbalen Ausfälligkeit Fakten ziehen kann, die man dazu verwendet,

  • das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken,
  • um mit solchen Situationen auch besser umzugehen und auch der Pflegeperson Hilfestellung leisten zu können.

 

Emotionale Gefühle der Pflegeperson

Wenn eine Person auch oft ausfällig wird oder es zu einer Eskalation kommt, spielen auch die emotionalen Gefühle des Pflegenden eine große Rolle. D.h. die Pflegeperson kann in bestimmten Situationen emotional sehr aufgewühlt sein. Dieser Zustand kann sich natürlich immer weiter steigern. Diesbezüglich ist es wichtig,

  • dass das Pflegepersonal und/oder die Angehörigen auch dementsprechend reagieren können
  • bzw. wissen, wie sie richtig reagieren können

um die Situation wieder in eine Stabilisierung-Phase zu lenken.

Ziel ist es, dass das Pflegepersonal oder auch die Angehörigen das akute Verhalten, wo sich die Pflegeperson sich selbst belastet,

  • zu ändern
  • in eine richtige Richtung zu lenken und
  • zu entschärfen.

D.h. man sollte versuchen eine Veränderung des Verhaltens zu erzielen. Und zwar sollte man das Innere der betroffenen Person ansprechen und gemeinsam eine sinnvolle Lösung zu entwickeln.

 

Sie sehen, wichtig die Anwendung der richtigen Kommunikationsform in entsprechenden Situationen ist. Natürlich gehört auch das notwendige Gespür dazu, die Situation auch richtig einzuschätzen.