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Die 24-Stunden-Betreuung, ein unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Pflegesystems, steckt in einer tiefen Krise. Steigende Kosten, Personalmangel und unzureichende Förderungen gefährden die Versorgung von rund 32.000 pflegebedürftigen Menschen. Wenn die Rahmenbedingungen nicht bald verbessert werden, könnte die Versorgungslücke dramatische Folgen haben.

Warum die 24-Stunden-Betreuung so wichtig ist

In Österreich gibt es etwa 500.000 pflegebedürftige Menschen, von denen rund 85 Prozent zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt werden. Nur 15 Prozent werden in stationären Einrichtungen versorgt. Die 24-Stunden-Betreuung ermöglicht es vielen Menschen, weiterhin in ihren eigenen vier Wänden zu leben und dort betreut zu werden. Bricht dieses System zusammen, würde der stationären Pflege eine zusätzliche Belastung von 32.000 Patienten auferlegt werden – eine Überlastung, die das Gesundheitssystem nicht stemmen könnte.

Der Mangel an Betreuungspersonal

Eines der Hauptprobleme ist der Mangel an Betreuungskräften. Früher kamen Betreuungskräfte aus osteuropäischen Ländern wie der Slowakei, Ungarn und Bulgarien nach Österreich. Heute hat sich die Lage geändert. In ihren Heimatländern sind die Löhne gestiegen, und die Nachfrage nach Betreuungskräften ist ebenfalls gewachsen. Österreich ist nicht mehr attraktiv genug, um ausreichend Personal aus dem Ausland zu gewinnen.

Christoph Lipinski, Geschäftsführer der Gemeinwohlplattform „24-Stunden-Betreuung“, hebt hervor, dass der Standortvorteil Österreichs verloren gegangen ist. Osteuropäische Betreuungskräfte bevorzugen inzwischen Regionen wie Deutschland oder Benelux, da dort die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung besser sind.

Die Herausforderungen für Angehörige

Für viele Familien ist die 24-Stunden-Betreuung zu einem finanziellen Luxus geworden. Sabine Rödler, Angehörigenvertreterin, kritisierte die Politik scharf dafür, dass sie Familien in der häuslichen Pflege weitgehend alleine lässt. Die Belastung für pflegende Angehörige ist enorm, sowohl emotional als auch finanziell. Häufig wird erwartet, dass Familien die Pflege trotz hoher Kosten selbst tragen.

Unterschiede in den Pflegeleistungen der Bundesländer

Ein weiteres Problem sind die unterschiedlichen Pflegeleistungen in den Bundesländern. Während in Vorarlberg der Selbstbehalt von der Landesregierung übernommen wird, ist dies in der Steiermark nicht der Fall. Das führt zu erheblichen Ungerechtigkeiten, die durch eine Vereinheitlichung der Pflegeleistungen behoben werden könnten.

Lösungsansätze für die Zukunft

Um die Krise der 24-Stunden-Betreuung zu bewältigen, fordern Experten klare Maßnahmen. Dazu gehören attraktivere Arbeitsbedingungen, Aus- und Weiterbildungen sowie Mindestförderungen, die es mehr Menschen ermöglichen, sich eine 24-Stunden-Betreuung leisten zu können.

ELSNER Pflege achtet bei der Vermittlung von Betreuungsstellen darauf, dass Ruhezeiten garantiert sind, WLAN zur Verfügung steht und die Arbeit der Betreuungskräfte auch geschätzt wird.

Fazit: Wenn die Rahmenbedingungen nicht bald verbessert werden, droht eine massive Versorgungslücke für tausende pflegebedürftige Menschen.

Quelle: https://www.diepresse.com/18873608/die-24-stunden-betreuung-steckt-in-einer-krise

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