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Wir alle stoßen irgendwann in unserem Leben auf bauliche Barrieren, die besonders in Pflegefällen problematisch sein können. Man muss nicht unbedingt verletzt oder körperlich benachteiligt sein, um man mit solchen Problemen konfrontiert wird, denn oft sind es einfach bauliche Fehler, die zu solchen Hindernissen führen. Ebenfalls kleine Kinder, alte Leute oder Mütter mit Kinderwägen können Schwierigkeiten mit Barrieren in ihrer Umwelt haben. Diese Personen sind keinesfalls eine Minderheit und deswegen sollte man sich über einer Barrierfreiheit in Wohnräumen für diese Gruppen Gedanken machen.

Einige von uns denken bei dem Stichwort „Barrierefreiheit“ wahrscheinlich an krankenhausähnliche, langweilige Räume mit unangenehmer Atmosphäre – das muss aber gar nicht der Fall sein, denn die Architektur und Innenausbau haben in den letzten Jahren sehr große Fortschritte in diesem Bereich gemacht. Man kann die Räume so gestalten, dass sich die Personen dort wirklich wohlfühlen und nicht von anderen Leuten abhängig sein müssen, was sehr wichtig für ihre psychische und dadurch natürlich auch ihre physische Gesundheit ist.

Bei einem barrierenfreien Bauen muss man an viele Gegebenheiten denken, deswegen sollte man sich für die Planung jedenfalls ausreichend Zeit nehmen. Klarerweise ist es viel einfacher, wenn man schon vor dem Einzug an Barrierefreiheit denkt und diese in der Planung berücksichtigen kann, aber auch nachträgliche Umbauten sind heutzutage kein Problem mehr.

Planung barrierefreier Lebensräume
Was sollte man also bei der Planung beachten? Falls man ein mehrstöckiges Haus baut, ist es natürlich ideal, wenn man in Erdgeschoss nicht nur die Küche, sondern auch ein WC, eine Dusche und eine Möglichkeit zum Schlafen platziert. Überall sollte man darauf achten, dass genügend Bewegungsfreiheit vorhanden ist. Wenn sich im Haus eine Treppe befindet, sollte sie so bereit sein, dass bei Bedarf ein Treppen- und Plattformlift installiert werden kann. Ebenfalls sollte man an die Möglichkeit denken, später vielleicht einen Aufzug einzubauen. Doch auch auf Kleinigkeiten muss geachtet werden, so ist es beispielsweise bei Duschen wichtig, dass diese direkt auf Bodenniveau, ohne kleiner Einstiegsstufe, errichtet werden.

Den barrierefreien Eingang sollte man generell nicht vergessen. Das Gelände vor dem Haus sollte möglichst eben und auch gut beleuchtet sein. Rutschfester Belag der ohne große Fugen verlegt werden kann, ist hier ebenfalls sehr hilfreich. Das Gefälle bei einer Überbrückung des Höhenunterschieds darf 6 Prozent nicht überschreiten Ab ungefähr 4 Prozent Steigung sind ein Handlauf und eine Absturzsicherung empfehlenswert – dies gilt als Faustregel der modernen, barrierefreien Architektur.

Details die beachtet werden sollten
Wenn wir schon bei dem Thema Eingang sind, ist es auch wichtig zu erwähnen, dass ebenfalls die Türen barrierefrei sein müssen. Die Eingangstüren bzw. die Türen innerhalb des Hauses sollten am besten eine Türbreite von 90 cm bzw. mindestens 80 cm haben. Noch breitere Türen sind dann schon zu schwer und können von kleinen Kindern oder schwächeren Leuten nur mehr schwer geöffnet werden. Wenn die Türen sehr schwer sind (z.B. Eichen- oder Vollholztüren), dann ist es eine Überlegung wert, sie mit einem automatisierten Öffnungsmechanismus ausstatten zu lassen.

Bei den Fenstern sollte man auf die Parapethöhe achten, die ungefähr 60 cm sein sollte. Dann ist ebenfalls eine Absturzsicherung in der Höhe von 95 cm notwendig. Ebenfalls sollte man sich um die Höhe der Bedienelemente, Fenster- und Jalousiengriffe kümmern.

Wie schon erwähnt sollte auch bedacht werden, dass es überall genug Bewegungsfreiheit gibt und das gilt auch für das Badezimmer. Das Badezimmer ist eigentlich generell der Schlüsselbereich bei einem barrierfreien Bau. Es ist essentiell, dass überall – bei der Toilette, in der Badewanne und in der Dusche – Haltegriffe eingebaut sind. Vor der Installation der Haltegriffe sollte auch die Tragfähigkeit der Wände unbedingt getestet werden.

Natürlich gibt es noch Vieles mehr, an was man achten sollte, aber diese Aufzählung sollte Ihnen für den Anfang einen guten Überblick bieten.