Gewohnte Umgebung als Gesundheitsfaktor

In Ihrem Umfeld gibt es eine pflegebedürftige Person? Dann stehen Sie vor einer schwierigen Entscheidung, die meist zwischen Pflegeheim und 24-Stunden-Pflege getroffen wird.

Zuhause – ein Ort zum Wohlfühlen

Die Pflege selbst zu übernehmen ist in den meisten Fällen unmöglich. Nicht, weil es die der pflegebedürftigen Personen Nahestehenden nicht wollen, sondern weil es zeitlich praktisch unmöglich ist. Dazu kommen auch physische und psychische Belastungen, die mit der Pflege verbunden sind.

Dementsprechend stehen Sie also vor der Wahl, welches Pflegemodell in Ihrem Anlassfall am besten ist. Aus unserer Sicht ist klar: die gewohnte Umgebung ist einer der größten, entscheidendsten Faktoren. Eine kranke Person kann die eigenen vier Wände nur noch eingeschränkt, vielleicht sogar fast gar nicht mehr, verlassen. Umso wichtiger ist es, dass ebendiese Räume positiv wahrgenommen werden.

Gerade wenn jemand schon viele Jahre, vielleicht sogar mehrere Jahrzehnte in dieser Umgebung verbracht hat, liegt es auf der Hand, dass jeder Ortswechsel eine Belastung darstellt. Bei dementen Menschen kann die neue Umgebung zudem auch für zusätzliche Verwirrung sorgen, denn schließlich ist ein Umzug in ein völlig unbekanntes Umfeld nicht gerade einfach zu verstehen.

 

In vielen Fällen kann die Pflege in den eigenen vier Wänden dazu beitragen, dass sich die betroffene Person wohler und sicherer fühlt. Dies kann sowohl physische als auch psychische Vorteile haben.

Einige der Vorteile der häuslichen Pflege sind:

  1. Vertraute Umgebung: Pflegebedürftige Menschen können sich in ihrer gewohnten Umgebung oft besser orientieren und zurechtfinden. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit Demenz, da sie durch eine vertraute Umgebung weniger verwirrt und ängstlich sein können.
  2. Individuelle Betreuung: Die 24-Stunden-Pflege zu Hause ermöglicht eine individuelle und persönliche Betreuung, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der pflegebedürftigen Person zugeschnitten ist
  3. Persönliche Freiheit: In der eigenen Wohnung können pflegebedürftige Menschen ihre Unabhängigkeit bewahren und ihren Alltag flexibler gestalten, als dies in einem Pflegeheim möglich wäre.
  4. Soziale Kontakte: Bei der häuslichen Pflege können pflegebedürftige Menschen weiterhin ihre sozialen Kontakte pflegen, Freunde und Familie empfangen und an Veranstaltungen teilnehmen, sofern dies ihre Gesundheit erlaubt. Sie möchten wissen, wie Sie am besten mit pflegebedürftigen Angehörigen umgehen? Hier finden Sie hilfreiche Tipps, für den richtigen Umgang mit Senioren.
  5. Kontinuität: Pflegebedürftige Menschen können ihre gewohnten Routinen beibehalten und müssen sich nicht an neue Abläufe in einem Pflegeheim gewöhnen.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für die häusliche Pflege in Betracht gezogen werden sollten:

  1. Kosten: Die 24-Stunden-Pflege zu Hause kann teurer sein als die Unterbringung in einem Pflegeheim, da qualifiziertes Personal rund um die Uhr verfügbar sein muss. Unser Kostenrechner gibt Ihnen einen ersten Überblick über die Kosten und beantwortet die wichtigsten Fragen.
  2. Eingeschränkte medizinische Versorgung: In einigen Fällen kann es schwierig sein, die notwendige medizinische Versorgung in der häuslichen Umgebung sicherzustellen, insbesondere bei komplexen oder schweren Erkrankungen.
  3. Belastung für Angehörige: Die Pflege eines pflegebedürftigen Familienmitglieds zu Hause kann für Angehörige emotional und physisch belastend sein, selbst wenn professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird.
  4. Eingeschränkte soziale Kontakte: Obwohl pflegebedürftige Menschen zu Hause ihre sozialen Kontakte pflegen können, besteht die Gefahr, dass sie sich isoliert fühlen, wenn sie nicht regelmäßig Besuche erhalten oder an Veranstaltungen teilnehmen können.

Pflege daheim – Fazit

Wir möchten keinen generellen Vergleich zwischen der 24-Stunden-Pflege und Pflegeheimen anstellen. Jede und jeder kann sich selbst ein Bild machen und individuell entscheiden, welche Form der Betreuung besser passend ist. Klar ist aus unserer Sicht jedoch, dass jeder Mensch – gerade im Fall einer Krankheit – gerne zuhause ist. Die gewohnte Umgebung, bekannte Räume, persönliche Gegenstände und verschiedenste Erinnerungen, all das sind Dinge, die wir in unseren Häusern beziehungsweise Wohnungen haben. Dementsprechend ist aus unserer Sicht eindeutig, dass die gewohnte Umgebung stets ein Wohlfühl-Faktor ist, den pflegebedürftige Menschen verständlicherweise nicht missen möchten.